Abreise nach Göttingen per Anhalter. Vorher noch die letzte Spritze in den Po, der daraufhin auf der Fahrt weh tut. Abends in Gö indisch Essen bei Heim und Ebi.
Fahrt mit dem Zug nach Frankfurt. Abflug mit Thai Airways nach Hongkong via Bangkok. Essen total geil. Den Sonnenuntergang über Saudi-Arabien haben wir verpasst, da wir uns dem Filmprogramm (Bordkino) hingeben mussten.
3. Tag/Mittwoch, 22. Juli Bangkok - Hongkong/Britische Kronkolonie
Heiß und schwül beim Umsteigen. Hongkong: Heftiger Monsunregen. Ohne Umstände Zimmer in Chungking Mansions, Kowloon, gefunden. Erste Kamera-Kaufversuche unternommen. Indisch Dal essen. Schmeckt wie zuhause. Auf Wechsel-Gangster reingefallen (8% Charge). Visa für China beantragt. 2 Tage Wartezeit, völlig problemlos 3-Monats-Visa zu bekommen.
4. Tag/Donnerstag, 23. Juli Hongkong
Es goss wie irrsinnig. In Hong Kong Island mit der Doppeldecker-Tram über den Markt gefahren. Erstes Mal mit Stäbchen gegessen, ging gut. Weiter "alle" Kameraläden abgegrast. Schlecht geschlafen.
5. Tag/Freitag, 24. Juli Hongkong
Kamera gekauft. Großes Herz-Aufregen-Klabaster. Etienne Heib (TFH) im Hotel-Fahrstuhl getroffen. Abends indisch essen mit Etienne und Freundin Marianne. Im Großen und Ganzen recht nützliche China-Anekdoten erfahren, unsere Panik, die sich zwischenzeitlich eingestellt hatte, was insbesondere die Zimmer-Beschaffung belangte, schwand. Visa abgeholt.
6. Tag/Sonnabend, 25. Juli Hongkong im Regen
Ein bisschen vom Regen genervt auf den Peak gefahren. Probefilm abgeknipst und schnell entwickelt. Morgens mit Heibs gefrühstückt. Abends im Poor Men's Night Club (halb Baustelle) affengeil Muscheln und special prawns gefressen.
7. Tag/Sonntag, 25. Juli Hongkong - Guangzhou
Wieder mit Etienne und Marianne gefrühstückt. Heute aber nicht mehr ham and eggs aus Angst vor einer Cholesterinvergiftung! - Nachdem wir uns vier Tage nicht haben durchringen können, Eisenbahntickets zu kaufen, haben wir kurzfristig 2 Sitzplätze im Boot nach Guangzhou (Canton) gebucht, für den gleichen Abend. An Bord chinesische Speisekarte analysiert und lecker gegessen. Hundsmiserabel auf den Sitzen (A) bzw. an Deck (M) geschlafen.
8. Tag/Montag, 27. Juli Guangzhou
- endlich in China, VR! An Bord echt chinesische dumplings gefrühstückt. Grenzformalitäten unerheblich. Hotelsuche, wie eigentlich alles bisher, völlig problemlos. Kein Gefühl von Exotik. Wir benehmen uns ziemlich sicher und selbstverständlich, ausgenommen z. B. im (teuren) Restaurant, wo wir von x Bediensteten umlungert werden. Wechseln von FEC in RMB auch ziemlich einfach, bezahlen im Luxusrestaurant schon komplizierter: RMB mit 50% Aufschlag. Tickets für Schiff und Bus nach Guilin erstanden. Ticketverkäuferin war durch eine Art Phrase book gut auf uns vorbereitet.
9. Tag/Dienstag, 28. Juli Guangzhou
Marktbummel: diverses getrocknetes Zeug - von Rinde bis zu ganzen getrockneten Schlangen; lebendiges Viehzeug, Schildpat, Kröten; das Meiste aber kannten wir nicht. Konversation auf Englisch mit einem Chinesen bei starkem Regen. Er lernte Englisch via Recorder, in den 50ern schon Russisch. Nachmittag im Kaufhaus: Plastikteller kosten ein Vielfaches von Porzellantellern, M hat zwei Hosen gekauft: kurze Hose 4 RMB, lange 11 (d. h. zusammen ca. 5 DM); es gibt alles in Guangzhou (wenn auch eine dicke Minolta 15.000 Yuan kostet).
10. Tag/Mittwoch, 29. Juli Guangzhou
Besichtigung der Turmpagode und des Six-Banyan-Temples. Internationaler Buchladen: ganz billig Bücher gekauft. Geile dumplings gegessen. Sojamilch getrunken.
11. Tag/Donnerstag, 30. Juli Guangzhou - Wuzhou
Mittags mit dem Dampfer nach Wuzhou aufgebrochen. Keine Sitze an Bord, sondern eigenartige Betten in einem großen Schlafsaal, mit Verpflegung (abends Gulasch mit Nudeln - wie daheim).
12. Tag/Freitag, 31. Juli Wuzhou - Guilin
Morgens Wuzhou erreicht. Weiterfahrt über Yangshuo nach Guilin (12 Std. Fahrt) - Aparte Zwischenstopps. Tolle Landschaft. Immer Regen. Abends zum ersten Mal chinesische Sonne gesehen. Hotelsuche in Guilin nervig. Einleitung der Schafstage.
13. Tag/Sonnabend, 1. August Guilin
Keine Eisenbahnfahrkarten nach Chengdu bekommen. Neues Hotel gesucht (das alte zu teuer). Bei der Hotelsuche: Eins hatte nur Strohmatten, das nächste war völlig verdreckt, das dritte roch dann muffig, aber Klimaanlage - wir nehmen es. A morgens mit Badelatschen los und zwei riesige Blasen gelaufen. M hat dafür ihren ersten air-con-Schnupfen. Alles ist nervig und dann auch noch beim Schwarztauschen beschissen worden. Im Park dann aber nette Begegnung mit chinesischen Ehepaar. Konnten unsere geringen Vokabelkenntnisse anbringen und mussten zwei Erinnerungsfotos unserer lao pengyou (alte Freunde) machen. Abends nett auf der Straße gegessen. Amüsante Preisverhandlung: sind mit einem Drittel der geforderten Summe davon gekommen.
14. Tag/Sonntag, 2. August Guilin
Heute hard seater nach Chengdu bekommen. A's Blasen legten ihn zusammen mit Totaldurchfall lahm und er lag im Bett. M weiterhin Schnupfen. Nachmittags hat M allein was unternommen und noch chinesische Medizin für uns beide gekauft. M trinkt eine Art Bronchial-Tee und A muss 3-mal täglich je 90 Kügelchen schlucken. China TV geguckt: Donald Duck und K. M. Brandauer, alles auf Chinesisch.
15. Tag/Montag, 3. August Guilin - Guiyang
Fahrräder gemietet. Ganz toll. Mit den Rädern sind wir zu einer multi-colour-lighted Grotte gefahren - wir finden uns langsam ein in China. Fast alle Chinesen sind hilfsbereit, geben sich viel Mühe mit uns. Abend erste Zugfahrt in China: Absurder Run auf Plätze, die es längst nicht mehr gab. Unsere hard seater entpuppten sich als Harthocker zwischen zwei Waggons im 5-fach überbelegten Sitzwagen. Wir richteten uns darauf ein, die nächsten 17 Stunden so eingepfercht zu verbringen.
16. Tag/Dienstag, 4. August Guiyang - Chengdu
Nach fünfeinhalb Stunden wurde auf einem Zwischenbahnhof unser Flehen von einem Schlafwagenschaffner erhört: Wir bekamen die letzten beiden soft sleeper. First-class-Behandlung beim Umsteigen in Guiyang, wir waren darauf eingestellt, uns bis zu 2 Tage in Guiyang aufhalten zu müssen, tatsächlich bekamen wir aber ohne Problem hard-sleeper-Weiterfahrt nach 1 Stunde. Im Zug total geiles set menu gegessen. Hard sleeper lustig: bis nachts angeregte Unterhaltung mit chinesischem Lehrer für Englisch, der in Tibet arbeitet über China, Tibet, Deutschland und dies und das.
17. Tag/Mittwoch, 5. August Chengdu
Ankunft mittags. Lonely planet bewährt sich: "Man nehme den 16er Bus und fahre zu dem und dem Hotel". Zimmer gekriegt in Chinesenhotel - 3-Bett-Zimmer. Am ersten Abend sehr untypischen Japaner als Mitbewohner.
18. Tag/Donnerstag, 6. August Chengdu
Essen im Seafood-Restaurant. Bestes Essen bisher in China. Absolut leckerer Fisch. In Chengdu kommt aus jedem zweiten Laden grauenvolles Keyboard-Geklimper. Ma-Jong-Laden entdeckt. Plastik-Ma-Jongs kosten bis zum 3-fachen "herkömmlicher" aus Knochen und Bambus. Im Volkspark spazieren und candyman zugeschaut. Flugtickets nach Lhasa gekauft. 30% teurer geworden als gedacht. Aber trotzdem. "Typischen" (etwas devoten) Japaner als Zimmer-Mitbewohner.
19. Tag/Freitag, 7. August Chengdu
Fahrräder geliehen. River-View-Pavillion besichtigt. Ma Jong gekauft und zur Post gebracht. Tempel ganz schön und luftig und mit ruhiger Atmosphäre besichtigt. Nochmal Seafood-Restaurant.
20. Tag/Sonnabend, 8. August Chengdu - Leshan
Ganz früh morgens zum Busbahnhof gefahren. Leuten bei chinesischer Gymnastik zugeschaut und alte Männer bestaunt, die ihre Piepmätze in Käfigen in die Bäume hängen. Fahrt nach Leshan. Anstrengende Minibus-Fahrt über 1000 Baustellen. Deutsche Gruppenreisende besichtigt im Hotelrestaurant.
21. Tag/Sonntag, 9. August Leshan
Western breakfast. No comment. Postkarten erledigt. Abends essen in Volksküche. Gut und billig. Nach der Durchfallgeschichte sind wir bei der Wahl der Restaurants vorsichtiger geworden. Haben sich alle über A's Riesenfüße amüsiert. Haben Zimmer mit Aufsicht auf Dafu - dem größten sitzenden Buddha der Welt.
22. Tag/Montag, 10. August Leshan
Geldwechsel in Leshan: eine Erwähnung wert. Der Vorgang dauerte etwa 1 Stunde, sämtlich Bänker waren mit der Prüfung zweier verschieden aussehender Schecks beschäftigt, bis einer in typisch chinesischer Art erklärte, einer der beiden Schecks (er sah gegenüber dem anderen etwas blass aus) leider nicht annehmen zu können. Auf den Einwand, er müsse ihn akzeptieren (er war schon unterschrieben), prüften sie weiter und es wurde alles gut. Im Teehaus am Hafen gesessen und Chinesen beim Schachspiel zugeschaut. Dann Großer-Buddha-Tour gemacht. Wir waren ein Teil der Ameisenstraße, die sich um den Buddha bewegt.
23. Tag/Dienstag, 11. August Leshan - Baoguo
Morgens Aufbruch zum Emei Shan nach Baoguo. Am Teich gesessen und es war ganz ruhig.
24. Tag/Mittwoch, 12. August Baoguo - Emei Shan - Baoguo
Mit klapprigem Bus auf 2480 m Höhe mitten in die Wolken gefahren. Dann Stufe um Stufe zusammen mit hunderten von Chinesen aufgestiegen. Nach einer halben Stunde hätten wir beinahe aufgegeben. Sind dann aber doch tapfer zum Golden Summit auf 3077 m gelaufen. Ständig in Wolken, es nieselte unaufhörlich, alles wurde nass (auch unsere Schecks). Auf dem Gipfel ein ganz fantastisches Licht. Abstieg beschwingst und leicht. Nach dem Abendessen wunderschöner Spaziergang zum Kloster Fuhe. Wir haben uns von Tor zu Tor locken lassen, bis wir plötzlich vor dem riesigen Kloster standen.
25. Tag/Donnerstag, 13. August Baoguo - Chengdu
Strapaziöse Fahrt nach Chengdu.
26. Tag/Freitag, 14. August Chengdu - Lhasa
Flug nach Lhasa (1:30 Std.). 3 Stunden Busfahrt vom Flughafen Gonggar nach Lhasa, sehr schön. Wir gehören nun also zu den ersten paar Tausend, die Tibet besuchen. Nichtsdestotrotz verfügt Lhasa über eine Traveller-Infrastruktur, wie wir sie in China nie vorfanden. Kleines Zimmer in altem tibetischem Gebäude bekommen. Zuviel rumgelaufen, konnten einen Lonely Planet Tibet ausleihen und waren dann erst einmal höhenkrank. M frierte. Lhasa kommt uns viel exotischer vor als China.